PRESSEMITTEILUNG 14/2019

Ansbach, den 19.06.19

Mäharbeiten an Straßenrändern - keine leichte Aufgabe

Die derzeit laufenden Mäharbeiten entlang der Bundes- und Staatsstraßen stehen dieses Jahr mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit. Nach dem erfolgreichen Volksbegehren 'Rettet die Bienen' schaut so mancher Verkehrsteilnehmer doch auch mal genauer hin, was denn so an den Straßenrändern passiert.

Die Böschungs- und Grabenbereiche werden beim Staatlichen Bauamt in intensiv und extensiv zu pflegende Bereiche eingeteilt.  

Die Intensivbereiche sind die unmittelbar neben dem Fahrbahnrand befindlichen Flächen, in denen sich auch die Leitpfosten und Schutzplanken befinden. Diese werden aus Verkehrssicherheitsgründen 2- bis 3-mal im Jahr gemäht; ebenso wie die Sichtdreiecke in Kreuzungs­bereichen und die Sichtflächen in Bereichen, die zum Überholen geeignet sind. Die sich daran anschließenden extensiven Böschungsbereiche werden nur einmal im Jahr oder sogar nur alle zwei Jahre gemäht.

Hier können Insekten verweilen und in den verbleibenden Strukturen Nahrungs- und Fortpflanzungsstätten finden. Besonders ausgesuchte, blühreiche Böschungen werden in Zukunft mit einem Balkenmäher im Herbst gemäht und das Mähgut soll abtransportiert werden. Hierdurch werden dem Boden Nährstoffe entzogen  und die blühenden Kräuter dominieren in ein paar Jahren über die Gräser.

Leider kann das Mähgut nicht überall aufgenommen und abtransportiert werden, da die  Fahrzeuge der Straßenmeistereien nur mit Mulchgeräten ausgestattet sind. So verbleibt das Mähgut als Mulchschicht auf den Böschungen.

Große Probleme macht den Straßenmeistereien jedoch die zunehmende Anzahl an sog. invasiven Neophyten. Hierbei handelt es sich um gebietsfremde Arten wie z.B. Ambrosie, Drüsiges Springkraut, Riesen- Bärenklau u.ä. Neu hinzugekommen ist dieses Jahr das Orientalische Zackenschötchen, das den Weg aus dem Kaukasus zu uns gefunden hat. Diese konkurrenzstarken Problempflanzen sehen zwar schön aus,  bieten aber unseren heimischen Insekten kaum Nahrung. Nur unsere heimischen Pflanzenarten bieten auch den heimischen Insektenarten Lebensraum an.

Von den Naturschutzbehörden ist das Staatliche Bauamt aufgefordert, sich aktiv an der Bekämpfung der Neophyten zu beteiligen. Um ein rasches Ausbreiten der invasiven Arten entlang der Straßenränder zu verhindern, müssen diese jetzt, zum Zeitpunkt der Blüte, gemäht werden. Gezielt und kleinräumig werden die Vorkommen bekämpft.

Dies ist für so manchen Verkehrsteilnehmer schwer zu verstehen. Durch ihre leuchtenden Farben sind die Neophyten für Jederman gut sichtbar.

Hier soll aber versichert sein, dass das Bauamt sich gemeinsam mit den Straßenmeistereien schon seit mehreren Jahren um ein Gesamtkonzept zur Erhaltung der heimischen Tier- und Pflanzenarten entlang unserer Straßenböschungen und -gräben   bemüht, um seinen Teil zur Erhaltung der Artenvielfalt beizutragen.

 

Auskunft erteilt:
Frau Eichelberger
Telefon: 0981/8905 - 1190