Ergebnis Kunstwettbewerb am Finanzcampus Ansbach

Die bestehende Landesfinanzschule Bayern in Ansbach wird für die Aus- und Fortbildung von Steuer- und Finanzbeamten zu einem Finanzcampus ausgebaut. Hierbei entstanden bereits ein neues Appartementgebäude und ein kombiniertes Mensa- und Lehrsaalgebäude (Kombigebäude) auf getrennten Grundstücken. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird das bestehende Zentralgebäude saniert.

Zur künstlerischen Ausgestaltung dieser Baumaßnahme wurde ein offener Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren durchgeführt. Auslober war der Freistaat Bayern vertreten durch das Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, vertreten durch das Staatliche Bauamt Ansbach.

Zur künstlerischen Auseinandersetzung standen im Wesentlichen zwei Platzflächen zur Verfügung. Zum einen der Außenbereich sowie der Eingangsbereich im Gästehaus 4 und zum anderen der östliche Außenbereich mit Kombi- und Zentralgebäude einschließlich des sich anschließenden Foyers und Treppenraumes im Kombigebäude.

Der künstlerische Beitrag war frei wählbar. Die Entscheidung über die Implementierung eines einzelnen Werkes oder mehrerer korrespondierender Kunstobjekte im Innen- bzw. Außenbereich oblag den Künstlern. Sowohl raumbildende (soweit dies die notwendigen Verkehrsflächen, insbesondere Rettungswege zulassen) als auch in der Fläche wirkende Arbeiten waren möglich. Es war gewünscht, dass sich das Werk mit den Aufgaben der Steuer- und Finanzverwaltung auseinandersetzt.

Ziel des Wettbewerbs war es, für die definierten Standorte künstlerische Interventionen zu entwickeln, die sich thematisch mit der Architektur, dem Ort und/oder inhaltlichen Bezügen mit Bildung bzw. Steuern und Finanzen auseinandersetzen, die Aufenthaltsqualität erhöhen und über eine hohe künstlerische Qualität und Aussagekraft verfügen.

Die künstlerische Arbeit sollte eigens für diesen Ort und die beschriebene Aufgabe entwickelt werden.

Juryentscheidung

1. Platz
Frau Dagmar Buhr aus Nürnberg

ohne Titel/ mehrteilige Textarbeit/ Foyer Gästehaus und Treppenhaus Kombigebäude

gespachtelte Buchstaben auf Wand/ Weiß auf Weiß/ Versalhöhe ca. 140 cm, Stärke ca. 1 cm

ARBEIT/KONZEPT

Die Arbeit entfaltet sich als Choreografie fragmentarischer Texte durch die Neubauten des Campus – im Foyer des Gästehauses, über die Etagen des Treppenhauses des Kombigebäudes. Sie fügt dem Kon-glomerat an Bauten und Stilen bewusst keine zusätzliche objekthafte Präsenz hinzu, sondern materialisiert sich in der Architektur, entwickelt Komplexität aus visuellen und inhaltlichen Ambiguitäten. Über ihre Mehrteiligkeit und Platzierungen lässt sie den BetrachterInnen Raum und Zeit, diese wahrzunehmen. Die Textarbeit aus gespachtelten weißen Lettern wird über deren Schattenwurf nuanciert und beinhaltet ein semantisches Spiel in einer Sprache, die man im Zusammenhang mit Steuerbehörden kaum erwartet. Dennoch sind mehrschichtige Bezüge zum Thema Finanzen enthalten. Die werkimmanenten Verbindungen zwischen den Bauten/Etagen müssen nicht auf Anhieb erkannt, können mit der Zeit gesehen oder gedacht werden. An einem Ort des Lernens zeigt die Arbeit formale Zurückhaltung und poetische Präsenz, welche Lust auf nuanciertes Sehen und Denken machen kann.
 

2. Platz
Tilo Schulz aus Nordwestuckermarkt

„Es braucht ein ich um wir zu sagen“ / mehrteilige Textarbeit/ Gästehaus, Grünfläche + Kombigebäude, Eingang zum Gelände

1 + 4 Textskulpturen, Aluminiumguss / 1x d=1,05x3,55m (Gästehaus) / 4x d=0,75-0,95mx2,82-4,38m (Kombigebäude) / Text h=32cm t=3cm

Teilnehmende Künstler der zweiten Stufe:

• Rudolf Herz
• Olga Goloshchapova
• Anna Kubelik
• Anna Borgman + Candy Lenk
• Tilo Schulz
• Nina Beier + Lennart Wolff
• Gerhard Mayer
• Dagmar Buhr
• Monika Goetz
• Patrycya German + Schirin Kretschmann
• Pia Lanzinger, Michael Hauffen
• netzhalde, Karl Heinz Einberger + Valentin Goderbauer
• missing icons GbR, Knobloch + Vorkoeper
• Thomas Breitenfeld
• stoebo, Bogmann + Störmer

 

Download der Dokumentation

Hier können Sie die gesamte Dokumentation mit allen eingereichten Arbeiten einsehen.